Brustrekonstruktion nach Tumor

Brustkrebs ist eine Herausforderung, die viele Frauen weltweit betrifft. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen kann die vollständige oder teilweise Entfernung der Brust (Mastektomie) auch erhebliche emotionale und psychologische Folgen haben. Das veränderte Körperbild und der Verlust der Brust können zu Unsicherheit, Selbstbewusstseinsproblemen und einer eingeschränkten Lebensqualität führen.

Unser Ziel ist es, Frauen, die mit Brustkrebs konfrontiert sind, eine umfassende Unterstützung zu bieten. Die Brustrekonstruktion spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch die Wiederherstellung der Brust möchten wir den Frauen helfen, ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebensfreude wiederzugewinnen. Wir verstehen, dass jede Frau einzigartig ist und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hat. Daher legen wir großen Wert auf eine individuelle Beratung und eine maßgeschneiderte Behandlungsstrategie.

Unser erfahrenes Team von plastischen Chirurgen arbeitet eng mit anderen medizinischen Fachleuten zusammen, darunter Gynäkologen, Pathologen, Onkologen und Radiologen, um ein interdisziplinäres Therapiekonzept zu entwickeln. Wir bieten innovative und schonende Operationsmethoden an, bei denen ästhetische Aspekte berücksichtigt werden. Unsere Expertise und unser Engagement ermöglichen es uns, herausragende Ergebnisse in der Brustrekonstruktion zu erzielen.

Im Folgenden möchten wir die verschiedenen Möglichkeiten in aufsteigender Reihenfolge des Aufwands und der erreichbaren Qualität kurz erläutern. In unserer Sprechstunde nehmen wir uns gerne die notwendige Zeit, um Ihnen die individuell bestmögliche Therapie anzubieten.

Weitere Brustbehandlungen

Optionen für eine Brustrekonstruktion

a. Ersatz der Brust durch eine Epithese

Die einfachste und risikofreie Möglichkeit, die Körpersilhouette wiederherzustellen, bieten Brustepithesen, die in den BH eingelegt werden können. Diese Epithesen werden hauptsächlich aus Silikon hergestellt und können in Größe, Form und Farbe an die gegenüberliegende Seite angepasst werden. Allerdings bieten solche Epithesen keinen vollständigen Ersatz, sodass sie für viele Betroffene nur als vorübergehende Lösung in Betracht gezogen werden.

b. Wiederherstellung der Brust mit Implantaten

Eine schonende und risikoarme Methode zur Brustwiederherstellung ist die Verwendung von Implantaten. Diese Methode eignet sich insbesondere dann, wenn bei der Brustentfernung (Mastektomie) nur das Brustdrüsengewebe entfernt wurde und die Haut erhalten bleiben konnte (sogenannte hautsparende Mastektomie). Es können Implantate eingesetzt werden, um das Volumen und die Form der Brust wiederherzustellen.
Wenn größere Teile der Brusthaut entfernt wurden, ist es manchmal erforderlich, vorab einen sogenannten Expander einzusetzen. Der Expander dient als „Aufdehner“ und schafft Platz für das spätere Implantat. Nach einer angemessenen Zeit wird der Expander entfernt und das endgültige Implantat eingesetzt.

Die Brustwiederherstellung mit Implantaten bietet verschiedene Vorteile. Sie ist im Vergleich zu anderen rekonstruktiven Verfahren relativ einfach und mit geringeren Risiken verbunden. Die Operationszeit ist in der Regel kurz (2-3 Stunden). Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Implantat bei Bedarf jederzeit durch körpereigenes Gewebe ersetzt werden kann, falls das Ergebnis nicht mehr zufriedenstellend ist.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Aufgrund der dünnen Haut können wellige Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche der Implantate sichtbar werden. Es besteht die Möglichkeit, dass der Körper aufgrund von Abwehrmechanismen eine narbige Schrumpfung des Bindegewebes um das Implantat entwickelt (sogenannte Kapselfibrose). Dadurch kann die Brust eine unschöne Form annehmen und überempfindlich reagieren. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Implantat als Fremdkörper empfunden werden kann, was dazu führen kann, dass die rekonstruierte Brust nicht als „eigene“ akzeptiert wird.

Die Operation zur Brustwiederherstellung mit Implantaten wird unter Vollnarkose durchgeführt und erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt von 3-5 Tagen.

c. Wiederherstellung der Brust mit Eigengewebe

Die Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Brust nach einer Mastektomie wiederherzustellen. Dabei wird körpereigenes Gewebe aus anderen Körperbereichen verwendet, um eine natürliche und dauerhafte Brustrekonstruktion zu erzielen.
Wir bieten insbesondere zwei weltweit gängige Techniken zur Transplantation von Eigengewebe an wie die DIEP (Deep Inferior Epigastric Perforator) und die TMG (Transverser Musculus Gracilis)-Lappenplastiken. Zudem wird die gestielte Lappenplastik mit dem Latissimus-dorsi-Muskel als Backup-Option betrachtet, falls eine mikrochirurgische Brustrekonstruktion nicht möglich ist.

Bei der Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe ist die Mikrochirurgie ein entscheidender Schritt. Das bedeutet, dass die Gefäße, die das transplantierte Gewebe versorgen, unter einem Operationsmikroskop präzise vernäht werden müssen. Diese sorgfältige Gefäßanastomose gewährleistet eine ausreichende Blutversorgung des transplantierten Gewebes und damit dessen Überleben. Aufgrund dieser mikrochirurgischen Technik erfordert die Brustrekonstruktion mit Eigengewebe einen höheren Aufwand im Vergleich zur Verwendung von Implantaten.

Die DIEP-Lappenplastik nutzt Haut- und Fettgewebe aus dem unteren Bauchbereich. Dabei werden die Haut und das Fettgewebe zusammen mit den Blutgefäßen, die normalerweise den Bauchbereich versorgen, entnommen. Unter dem Mikroskop werden die Blutgefäße des Gewebes sorgfältig an die Blutgefäße in der Brustwand angeschlossen. Dieser präzise Eingriff stellt sicher, dass das transplantierte Gewebe ausreichend Blut erhält, um zu überleben und eine natürliche Brustform zu erreichen.

Die TMG-Lappenplastik nutzt den Musculus Gracilis, einen Muskel im Oberschenkelbereich, um Gewebe für die Brustrekonstruktion zu gewinnen. Das Transplantat umfasst den Muskel, Haut und Fettgewebe. Auch hier erfolgt die sorgfältige Verbindung der Blutgefäße des Transplantats mit den Blutgefäßen in der Brustwand unter Verwendung der Mikrochirurgie.

Als Backup-Option wird die gestielte Lappenplastik mit dem Latissimus-dorsi-Muskel verwendet. Dabei wird ein Teil des großen Rückenmuskels (Latissimus dorsi) mit Haut und Fettgewebe zur Brustrekonstruktion genutzt. Der Muskel wird über einen gestielten Blutgefäß- und Nervenstrang mit der Brust verbunden, um die Durchblutung des transplantierten Gewebes sicherzustellen. Bei dieser Methode ist eine Gefäßnaht unter dem Operationsmikroskop in der Regel nicht nötig.

Wiederherstellung der Brustwarze und des Warzenhofs

Die Wiederherstellung der Brustwarze und des Warzenhofs nach einer tumorbedingten Entfernung ist ein wichtiger Schritt, um das ästhetische Erscheinungsbild der rekonstruierten Brust zu vervollständigen. Nach einer Brustoperation kann es einige Zeit dauern, bis sich die Brust in ihrer endgültigen Form stabilisiert hat. Aus diesem Grund wird die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs in der Regel nicht sofort durchgeführt, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Brust ihre finale Form erreicht hat.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Brustwarze und den Warzenhof wiederherzustellen. Eine einfache Option ist die Verwendung einer selbstklebenden Brustwarze aus Silikon oder Polyurethan. Diese vorübergehende Lösung bietet eine natürliche Optik und kann leicht angebracht und wieder entfernt werden. Allerdings wird sie oft als vorübergehend angesehen und dient als Übergangslösung.

Für langfristigere Ergebnisse stehen operative Verfahren zur Verfügung, bei denen die Brustwarze und der Warzenhof rekonstruiert werden. Hierbei können verschiedene Techniken angewendet werden, wie beispielsweise die Verwendung von Hauttransplantaten, die Umgestaltung des umliegenden Gewebes oder die Verwendung von Tätowierungen zur Simulation von Brustwarzenhof und Brustwarze.

Die Wahl der besten Methode für die individuelle Patientin hängt von ihren persönlichen Vorlieben, den anatomischen Gegebenheiten und den Empfehlungen des behandelnden Chirurgen ab. In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen Optionen zur Wiederherstellung der Brustwarze und des Warzenhofs näher erläutert, um Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten und Verfahren zu geben.

Wiederherstellung der Brustwarze:

Verpflanzung von der Gegenseite:
Bei dieser Methode wird ein Teil der Brustwarze von der Gegenseite entnommen und auf die rekonstruierte Brust übertragen. Dadurch wird angestrebt, dass beide Brustwarzen möglichst gleich groß sind. Diese Methode ermöglicht sehr natürliche Ergebnisse, da die verpflanzte Brustwarze in Bezug auf Beschaffenheit und Farbe der originalen Brustwarze ähnelt. Die Operation kann in lokaler Betäubung durchgeführt werden und ist oft als ambulanter Eingriff möglich.

Wiederherstellung mit umgebendem Gewebe:
Bei dieser Methode wird die umliegende Haut an der Stelle, an der die Brustwarze gewünscht wird, verwendet, um eine dreidimensionale Formgebung einer neuen Brustwarze zu ermöglichen. Mit wenigen gezielten Schnitten wird die Haut modelliert, um eine ästhetische Brustwarze zu schaffen. Es ist zu beachten, dass die neu geformte Brustwarze im Heilungsprozess an Höhe verlieren kann. Um eine natürliche Farbgebung zu erreichen, kann eine Tätowierung zur Anpassung an die noch vorhandene Brustwarze durchgeführt werden. Auch diese Methode kann in lokaler Betäubung als ambulanter Eingriff erfolgen.

Wiederherstellung mit Gewebe der Schamlippen:
Bei dieser Methode wird Haut von den Schamlippen entnommen und als neue Brustwarze verpflanzt. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass sich die Farbe und Beschaffenheit der gewonnenen Schamlippenhaut der echten Brustwarze sehr ähnelt. Gleichzeitig ermöglicht die Entnahme von Haut von den Schamlippen eine Straffung dieses Bereichs. Auch dieser Eingriff kann in lokaler Betäubung durchgeführt werden und ist oft ambulant möglich.
Die Wahl der geeigneten Methode zur Wiederherstellung der Brustwarze hängt von den individuellen Bedürfnissen der Patientin und den anatomischen Gegebenheiten ab. In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden diese Optionen besprochen und die bestmögliche Methode im Hinblick auf die persönlichen Vorlieben und medizinischen Voraussetzungen ausgewählt.

Wiederherstellung des Warzenhofs:

Der Warzenhof, auch Areola genannt, kann nach einer Brustrekonstruktion ebenfalls wiederhergestellt werden. Hierbei stehen zwei gängige Methoden zur Verfügung:

Tätowierung:
Eine Möglichkeit zur Wiederherstellung des Warzenhofs besteht in einer Tätowierung. Dabei wird der Warzenhof mit einem möglichst ähnlichen Farbton zur Gegenseite pigmentiert. Durch geschicktes Auftragen von speziellen Farben kann eine natürliche Optik erzielt werden. Diese Methode ist schmerzarm und kann ambulant durchgeführt werden.

Teilung des Warzenhofs:
Bei dieser Methode wird der Warzenhof der gesunden Brustseite zentrisch geteilt und als Hauttransplantat auf die betroffene Seite verpflanzt. Dieser Eingriff ähnelt einer Hauttransplantation, bei der ein Stück des gesunden Warzenhofs als Spendergewebe verwendet wird. Dadurch wird eine symmetrische Formgebung und Farbgebung beider Warzenhöfe angestrebt. Diese Operation erfordert in der Regel eine Vollnarkose und einen stationären Aufenthalt.

Brustrekonstruktion nach Tumor

FAQ- häufig gestellte Fragen zur Brustrekonstruktion nach Tumor

Eine Brustrekonstruktion oder ein Volumenausgleich nach einer brusterhaltenden Therapie kann in bestimmten Fällen auch erfolgreich mit Eigenfett durchgeführt werden. Diese Methode bietet sich insbesondere an, wenn die Brust eher klein ist und genügend Fettgewebe an anderen Körperstellen vorhanden ist.

Nach einer brusterhaltenden Therapie kann es vorkommen, dass die Brust ihr ursprüngliches Volumen verloren hat. In solchen Fällen kann eine Brustrekonstruktion oder ein Volumenausgleich mit Eigenfett eine natürliche und ästhetisch ansprechende Lösung bieten.
Die Eigenfetttransplantation, auch als Lipofilling bezeichnet, beinhaltet die Entnahme von Fettgewebe aus Bereichen wie Bauch, Oberschenkel oder Gesäß mittels einer schonenden Fettabsaugung. Das entnommene Fettgewebe wird dann nach einer speziellen Aufbereitung in die Brust transferiert, um das Volumen wiederherzustellen oder auszugleichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine gewisse Zeit nach der letzten Therapie vergehen sollte, bevor eine Brustrekonstruktion oder ein Volumenausgleich mit Eigenfett in Betracht gezogen wird. In der Regel wird empfohlen, mindestens zwei Jahre nach Abschluss der Behandlung abzuwarten, um sicherzustellen, dass der Körper vollständig geheilt ist und sich stabilisiert hat.

Es gibt bislang keine direkte nachgewiesene Verbindung zwischen der Eigenfetttransplantation und der Entstehung von Brusttumoren, obwohl dies hypothetisch möglich ist und häufig diskutiert wird. Allerdings gibt es Einiges, das berücksichtigt werden sollte:

  • Bildgebung: Bei bestimmten Untersuchungen wie Mammographien oder MRTs kann das transplantierte Fettgewebe Veränderungen zeigen, die zu Verwirrung führen können. Dies könnte bedeuten, dass zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind, um die Bilder richtig zu interpretieren.
  • Überwachung: Auch Frauen, die eine Eigenfetttransplantation in der Brust hatten, sollten regelmäßige Untersuchungen durchführen lassen, um Veränderungen in der Brust frühzeitig zu erkennen. Es ist wichtig, dass sie ihren Ärzten von der Eigenfetttransplantation berichten, damit dies bei den Untersuchungen berücksichtigt werden kann.
  • Individuelles Risiko: Das individuelle Risiko für Brustkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der familiären Vorgeschichte, genetischen Faktoren und anderen persönlichen Risikofaktoren. Diese Faktoren sollten bei der Entscheidung über eine Eigenfetttransplantation in der Brust berücksichtigt wird.
Jeder Patient ist einzigartig, und die optimale Methode zur Brustrekonstruktion hängt von individuellen Faktoren wie Körperbau, verfügbarem Gewebe und persönlichen Vorlieben ab. Wir werden eine gründliche Bewertung vornehmen, um die beste Option für Sie zu ermitteln.

Die Dauer des gesamten Prozesses der Brustrekonstruktion kann je nach individueller Situation und gewählter Methode variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Brustrekonstruktion ein mehrstufiger Prozess ist, der mehrere Schritte und eine angemessene Erholungszeit umfasst.

Der Zeitrahmen kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein, aber im Allgemeinen kann der Prozess mehrere Monate bis zu einem Jahr oder länger dauern.

Nach einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe können verschiedene Einschränkungen und Erholungszeiten auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass dies von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann, abhängig von der gewählten Methode, dem individuellen Heilungsverlauf und anderen Faktoren.
Eine der häufigsten Einschränkungen betrifft die körperliche Aktivität. Nach der Operation ist es wichtig, körperliche Anstrengungen für einen bestimmten Zeitraum zu vermeiden. Dies kann bedeuten, dass Sie schwere Gegenstände heben, anstrengende Übungen oder intensive körperliche Aktivitäten für eine bestimmte Zeit vermeiden sollten.

Während der Erholungsphase können Schmerzen, Schwellungen und allgemeines Unwohlsein auftreten. Die Schmerzen und das Unwohlsein sollten sich im Laufe der Zeit allmählich verringern, aber es kann einige Wochen dauern, bis Sie sich wieder vollständig wohl fühlen. Je nachdem, welches Gewebe für die Rekonstruktion verwendet wurde und wie die Operation durchgeführt wurde, können vorübergehende Einschränkungen der Arm- und Schulter- Rumpf- und Beinbeweglichkeit auftreten. Dies kann durch Narbengewebe, Schmerzen oder Schwellungen verursacht werden.

Insbesondere nach der mikrochirurgischen Verpflanzung von Gewebe kann es eine längere Erholungszeit erfordern, bis sich die körperliche Verfassung wieder so anfühlt wie vor der Operation. Es kann etwa 6-8 Wochen dauern, bis Sie sich in einer ähnlichen Verfassung wie vor der Operation fühlen. Seien Sie geduldig mit Ihrem Körper und geben Sie ihm ausreichend Zeit, um sich an die Veränderungen anzupassen.

Ja, in einigen Fällen kann eine Operation der Gegenseite nach einer Brustrekonstruktion erforderlich sein. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Symmetrie der Brüste, dem Volumenunterschied zwischen der rekonstruierten Brust und der Gegenseite sowie den individuellen ästhetischen Vorlieben der Patientin.

Nach einer Brustrekonstruktion kann es sein, dass die rekonstruierte Brust etwas anders aussieht als die ursprüngliche Brust auf der anderen Seite. Dies kann zu einem Ungleichgewicht oder einer Asymmetrie führen, die möglicherweise korrigiert werden muss, um ein harmonisches Erscheinungsbild zu erzielen.
In einigen Fällen kann es auch erforderlich sein, die Gegenseite anzupassen, um eine bessere Symmetrie zu erreichen. Dies kann beinhalten, dass eine Brustvergrößerung, Bruststraffung oder eine andere ästhetische Operation an der Gegenseite durchgeführt wird, um das Erscheinungsbild der Brüste anzugleichen.

Die Notwendigkeit einer Operation der Gegenseite wird individuell bewertet und mit der Patientin besprochen. Möglichkeiten und Risiken dieser zusätzlichen Operation mit Ihrem Chirurgen zu besprechen, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Bei der Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe erfolgt eine wichtige Phase, die als Gefäßanastomose bezeichnet wird. Hierbei werden die Blutgefäße des transplantierten Gewebes mit den Blutgefäßen in der Brustwand verbunden. Diese Verbindung ist von entscheidender Bedeutung, da sie eine ausreichende Durchblutung des transplantierten Gewebes gewährleistet.

Die Gefäßanastomose wird unter einem Operationsmikroskop durchgeführt, da die Blutgefäße sehr klein sind und eine präzise Nahttechnik erfordern. Der Chirurg sucht während des Eingriffs nach geeigneten Blutgefäßen in der Brustwand, die für die Verbindung mit den Gefäßen des transplantierten Gewebes verwendet werden können. Diese Gefäße werden vorsichtig präpariert und vorbereitet, um sie dann mit den entsprechenden Gefäßen des transplantierten Gewebes zu vernähen.
Die Naht der Gefäßanastomose erfordert eine hohe Präzision und Erfahrung, da die Blutgefäße sehr empfindlich sind. Durch den Einsatz von speziellen Mikronähten und feinen Instrumenten werden die Gefäße sorgfältig miteinander verbunden, um eine sichere und dichte Naht zu gewährleisten.

Nach Abschluss der Gefäßanastomose ist es von großer Bedeutung, die Durchblutung des transplantierten Gewebes zu überwachen. Die postoperative Phase beinhaltet daher ein sorgfältiges Monitoring, um sicherzustellen, dass die Durchblutung intakt ist und das Gewebe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Dies erfolgt durch regelmäßige klinische Untersuchungen und gegebenenfalls akustische Verfahren wie die Doppler-Ultraschalluntersuchung, um den Blutfluss im transplantierten Gewebe zu überprüfen.

Das Monitoring der Durchblutung ist von entscheidender Bedeutung, da ein Ausbleiben der Durchblutung zu Gewebeabsterben führen kann. Falls Anzeichen einer Durchblutungsstörung auftreten, müssen sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um die Durchblutung wiederherzustellen und das transplantierte Gewebe zu erhalten. Dies kann eine erneute Überprüfung und eventuell Korrektur der Naht während einer erneuten Operation umfassen.

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